Herbstworkshop betont verstärkten Austausch von Greenkeepern Managern und Präsidien
„Unsere Erwartungshaltung ist übertroffen worden“ – mit diesen Worten fasste Bernhard May, Präsident von The Leading Golf Clubs of Germany, den Herbstworkshop der Vereinigung deutscher Top-Anlagen zusammen. Erstmalig stellte der Qualitätsverbund das Thema „Greenkeeping“ in den Mittelpunkt einer Veranstaltung. „In dieser Runde ist so viel Potential, das wir in Zukunft noch viel stärker nützen sollten, um die Qualität unserer Anlagen weiter zu steigern“, betonte May das Vorhaben, den Austausch zwischen Head-Greenkeepern, Clubmanagern und Präsidenten zu fördern. „Uns ist hier wichtig, der Impulsgeber für den Austausch zu sein.“
Eine Zielsetzung, die bei den Beteiligten gut ankommt, was auch die Teilnahme von mehr als 50 Leading-Vertretern aus ganz Deutschland bewies, die diese Form der Wissensvermittlung und des Networkings nützen wollten. „Wir sollten den Austausch auf dieser Ebene unbedingt fortführen“, stellte Wolfgang Michel, Geschäftsführer der Golfanlage München-Eichenried zum Ende des Herbstwork-shops fest. Schließlich, so sein Resümee, sei jedes der Themen, das im Rahmen der Veranstaltung angerissen wurde, eine weitere intensive Diskussion wert.
Mit den Bereichen „Autonomes Mähen“, „Wassermanagement der Zukunft“ sowie „Lehre und Ausbildung von Greenkeepern“ hatte sich das Präsidium der Leading Golf Clubs of Germany für die Behandlung von Themen entschieden, die den Golfmarkt in Deutschland derzeit stark bewegen und von großer Dynamik geprägt sind. Interessierte und kritische Fragen zu Fragen der Lieferung, des Supports aber auch des Tierschutzes musste zum Beispiel Olle Markusson, Director of Product Management der Firma Husqvarna beantworten. Der Schwede konnte ebenso wie Silvia Bors, Partnership Manager bei Husqvarna, mit einer authentischen Ansprache an die Club-Vertreter überzeugen. „Wir brauchen die Clubs für Ihr Feedback, wir können schon vieles, wollen aber auch besser werden“, betonte Markusson. Die Zukunft des Mähens, so sein klares Statement sei aber von den Megatrends Elektrifizierung und Autonomes Mähen geprägt.
Hohe Platz-Qualität, in Leading Golf Clubs eine Selbstverständlichkeit, wird in Zukunft auch von Wassermanagement auf hohem Niveau abhängig sein. Das wurde bei den Vorträgen der Referenten Daniel Lüttger, Superintendent des GC St. Leon-Rot, und Prof. Dr. Bernd Leinauer, Turfgrass Spezialist an der New Mexico State University, klar. „Die Clubs in New Mexico sind heute da, wo Sie in 30 Jahren sein werden“, stellte Leinauer fest. Er machte die Workshop-Teilnehmer zum Beispiel darauf auf-merksam, dass der Wechsel zu Warm-Season-Gräsern in Deutschland auf Dauer womöglich eine Option sei, mit der man sich anfreunden könne. Noch, so seine Botschaft, sei im Bereich der Gräser-forschung aber auch der Bodenfeuchtemessung noch nicht jede Technologie zu Ende analysiert. Eine Offenheit für neue Ergebnisse sei von Club-Verantwortlichen und Greenkeepern aber unbedingt gefragt.
Der GC St. Leon-Rot, der derzeit als erster deutscher Golfclub an einer Studie der United States Golf Association beteiligt ist, an der Leinauer ebenfalls beteiligt ist, hat sich als einer der Leading Golf Clubs dieses Credo bereits zu eigen gemacht. Eine Testfläche für Bermudagras sei zum Beispiel bereits auf dem Clubgelände angelegt, erläuterte Daniel Lüttger, der die professionelle Wasser-management-Strategie des Clubs anhand zahlreicher praktischer Beispiele verdeutlichte. „Qualität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit sind unsere Ziele und wirken ja ohnehin zusammen“, resümierte er und wies auch auf die Tatsache hin, dass mit Ralph Rößger ein Mitglied des Greenkeeping-Teams allein für das Thema Bewässerung zuständig sei.
„Was kann der Greenkeeper noch alles leisten?“, fragte Christian Löffl als Referent der DEULA Bayern im Hinblick auf die Zukunftsthemen. „Wir als Head-Greenkeeper sind in den Clubs gefordert, unsere Mitarbeiter gut auszubilden“, wies er auf die Notwendigkeit der wesentlichen Basiskenntnisse für Greenkeeping-Personal hin. Gleichzeitig aber stelle sich die Frage nach der Vereinbarkeit von immer mehr Aufgaben im Greenkeeping mit einem hochqualitativen Basisprogramm im Greenkeeping, wie es bei Leading Golf Clubs Standard sei.
Ein kompliziertes Thema, das auch das Präsidium der Leading Golf Clubs weiter bewegen wird. „Das hier war ein Testballon“, stellte Präsident Bernhard May im Hinblick auf die erste gemeinsame Veranstaltung von Greenkeepern, Clubmanagern und Präsidenten fest. „Ich bin begeistert davon, wie er sich entwickelt hat.“